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Kundecenter Stadtwerk am See

Ökologische Trinkwasseraufbereitung: UV-Licht statt Chlordioxid

(vom 12.12.2019)

Das Stadtwerk am See verzichtet bei der Trinkwasseraufbereitung auf Chemie und wählt bewusst die ökologische Variante: Zwei UV-Anlagen desinfizieren das Trinkwasser von knapp 60.000 Kunden in Friedrichshafen.

Weg von Chemie – hin zur ökologischen Wasseraufbereitung. Im Wasserwerk, direkt neben dem Strandbad Friedrichshafen, gehen die Lichter an. Genauer gesagt jeweils zwölf Lichtröhren, die in den zwei neuen Ultraviolettstrahlungsanlagen – kurz UV-Anlagen – verbaut sind. Bislang setzte das Stadtwerk bei der Abschlussdesinfektion am Ende der Trinkwasseraufbereitung auf Chlordioxid. Mit dem Startschuss der UV-Desinfizierung ist die Zugabe von Chlor nun überflüssig. Stattdessen fließen ca. 300 Liter Trinkwasser pro Sekunde durch die UV-Anlagen. Auf einer Strecke von drei Metern bestrahlen und desinfizieren die UV-Röhren innerhalb weniger Sekundenbruchteile das Wasser. Im Anschluss wird das frische Trinkwasser an die Hochbehälter in der Hochstraße und Raderach gepumpt und von dort aus weiter an die Haushalte verteilt.

UV-Licht ist natürlicher Bestandteil unseres Sonnenlichts, kurzwellig und dadurch sehr energiereich – inklusive besonderer Eigenschaft: anders als Chlordioxid, das Mikroorganismen zersetzt, greift UV-Licht direkt die DNA der eventuell noch im Wasser verbliebenen Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Parasiten, etc.) an und zerstört sie. Für Kunden bedeutet das vor allem eines: nach wie vor feinstes Trinkwasser, aber im Gegensatz zu vorher (0,05mg/l) jetzt ohne geringste Chlor-Rückstände.

In Sachen Sicherheit sind sowohl Chlordioxid als auch UV-Licht auf gleich hohem Niveau, weiß Alexander Belard, Wassermeister beim Stadtwerk am See: „Unsere Desinfektionsanlage war tadellos. Dennoch haben wir uns bewusst für die ökologische UV-Desinfektion entschieden“. Rund 350.000 Euro hat das Stadtwerk am See dafür investiert. Bewusst entschieden sich Belard und seine Mannschaft auch für den teureren Bau der zwei parallel arbeitenden UV-Anlagen: „Sollte eine UV-Anlage aussetzen, kann die jeweils andere den Ausfall ohne Weiteres kompensieren.“

Der finalen Einführung der UV-Methode ging eine zweistufige, insgesamt viermonatige Prüf- und Testphase der beiden UV-Anlagen voraus. Zu Beginn wurde mit Chlordioxid und UV-Licht desinfiziert. Im Lauf der ersten acht Wochen wurde die Zugabe von Chlordioxid dann Stück für Stück reduziert, bevor Belard und sein Team in der zweiten Hälfte ausschließlich mit UV-Licht desinfizierten. Während des gesamten Test- und Prüfzeitraums wurden mehrmals pro Woche an zehn Stellen im Netz Wasserproben entnommen und in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt überprüft. Mit Abgabe der letzten Probe, die genau wie alle vorherigen für einwandfrei befunden wurde, erteilte das Gesundheitsamt die offizielle Betriebsgenehmigung. „Ein riesen Schritt in Richtung Ökologie und grünes Licht für chlorfreies Wasser.“, freut sich Belard.

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